Wie du eine:n „echte:n“ Faszien-Therapeut:in findest und welche Faszien-Therapieformen es gibt
In diesem Artikel möchte ich dir erläutern, worauf du achten solltest, wenn du dich auf die Suche nach einer Faszientherapie-Behandlung machst. Außerdem erkläre ich dir, welche Faszientherapie-Formen es gibt.
Lesezeit: ca. 3 Minuten
Ist der Begriff Faszientherapeut / Faszientherapeutin geschützt?
Nein. Der Begriff Faszientherapeut:in oder Faszientherapie ist nicht geschützt und somit kann sich so ziemlich jede:r diesen Titel auf die Brust schreiben und damit werben.
Da derzeit alles rund um das Thema Faszien „hip“ ist, lässt sich der Trend dorthin gehend beobachten. Als ausgebildete Faszientherapeutin ist es mir wirklich wichtig, dass du an die „richtige“ Adresse gelangst, sollte der Wunsch nach einer Faszienbehandlung bzw. Faszientherapie bestehen.
Wie finde ich eine:n „echten“ Faszientherapeut:innen?
Am besten informierst du dich auf der Seite der European Fascial Distortion Model Association (EFDMA). Mit Eingabe der gewünschten Postleitzahl kannst du dort eine:n passende:n Faszientherapeut:in (FDM-Therapeut/in) finden. Dort wird man allerdings nur aufgelistet, wenn man einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft zugestimmt hat. Soll heißen: es sind nicht alle FDM-Therapeut:innen dort zu finden.
Solltest du bereits eine Praxis im Auge haben, kannst du natürlich auch gerne direkt bei der Terminvereinbarung nachfragen, ob eine entsprechende Ausbildung absolviert wurde. Da es unterschiedliche Faszientherapieformen gibt, gibt die Frage genau danach weiter Aufschluss über die Qualifikation des/der Therapeut:in.
Du kannst auch einen Blick auf die jeweilige Website werfen, vielleicht findest du dort nähere Informationen. Meine Qualifikationen beispielsweise siehst du in meinem Steckbrief. Auf meiner Startseite mache ich zudem transparent, dass ich Mitglied der EFDMA sind.
Beschreibung der Therapieformen
Du solltest auf jeden Fall hellhörig werden, sobald in der Therapiebeschreibung von Massagen gesprochen wird.
Faszientherapie oder FDM (Fasziendistorsionsmodell) ist keine Massage des Bindegewebes, sondern eine aktive Therapieform mit genauer Anamnese und Befund mit Anwendungen verschiedenster manueller Techniken auf faszialen Strukturen des Bewegungsapparates und der Gelenke.
Welche Ausbildungen gibt es in der Faszientherapie?
Wie oben bereits angedeutet, gibt es unterschiedliche Arten von Faszientherapien, denen du dich anvertrauen kann.
So zum Beispiel:
- Myofascial Release
- Faszientherapie nach Rolfing
- Fasziendistorsionsmodell (FDM) nach Typaldos (diesem habe ich mich verschrieben)
Verfolgen alle Faszientherapieformen das gleiche Ziel?
Trotz unterschiedlicher Techniken verfolgen alle im Grunde das gleiche Ziel:
Verklebungen aufzulösen und die Wiederherstellung der Elastizität der Faszie, um den Stoffwechsel wieder in Schwung zu bringen und die Ausdauer, Kraftübertragung und Koordination zu verbessern.
Die Antwort lautet also: ja.
FDM nach Typaldos ist meiner Meinung nach die Therapieformen, bei der man sich ausschließlich mit den Faszien in Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat auseinandersetzt, um Problematiken wie Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sicher und effektiv zu behandeln.
Wer aktiv bleibt, wird in Kombination mit einer Faszientherapie den größten Erfolg erzielen können, Schmerzen zu minimieren oder gar ganz verschwinden zu lassen.
Wieviel kostet eine Sitzung Faszienbehandlung?
Therapeut_innen, die FDM nach Typaldos kostengünstig ausüben, wenden diese Therapieform vermutlich nur gelegentlich oder in Kombination mit anderen Techniken an. Demnach ist FDM wahrscheinlich die „Haupteinnahmequelle“.
Was heißt nun, „kostengünstig“? Ausgebildete FDM-Therapeutinnen haben die Ausbildung in der Regel aus eigener Tasche bezahlt und wissen zudem, wie anstrengend eine effektive Faszienbehandlung ist.
Eine „seriöse“ FDM-Behandlung bewegt sich meist im Rahmen zwischen 70€ – 120€ pro Stunde.
Kann ich nicht einfach meine Blackroll benutzten?
Ja, natürlich. Sofern du weißt, wie man mit ihr umgeht, ist das kein Problem.
Nur verhält es sich so, dass die Blackroll lediglich die oberflächlichen Faszien behandelt. Dabei geht es um die Faszie, die z.B. für Krämpfe oder ein krampfartiges Gefühl in den Beinen verantwortlich ist.
Alles, was tiefer liegt, wie die Faszie um Muskeln, Sehnen, Gefäßen und Nerven, wird nicht erreicht und kann somit auch nicht vollständig therapiert werden.
Und welcher Therapieform soll ich nun vertrauen?
Wenn es um Schmerzen geht und dir eine Diagnose wie Lumbago oder Frozen Shoulder vorliegt, ist die Suche nach einer/einem qualifizierten FDM-Therapeut_in vorrangig.
Zweitrangig ist meiner Meinung nach die Therapieform. Denn wie bereits erwähnt, verfolgen die o.g. Formen im Großen und Ganzen das gleiche Ziel: dem Schmerz auf den Grund zu gehen und ihn aus dem Körper zu verdammen.
Wer zusätzlich etwas für seine/ihre Beweglichkeit tun möchte, um aktiv und möglichst schmerzfrei zu werden/bleiben, sollte sich zudem mit Yoga, einem Mobility Training oder vergleichbaren Praktiken anfreunden.
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag weiterhelfen. Melde dich bei mir, wenn du dazu Fragen hast!
Weiterführende Links
3 einfache Übungen für den Arbeitsplatz | Beitrag von mir höchst persönlich
7 Wege einen Therapeuten für Ihre Faszienbehandlung zu finden | faszientherapie.org